Das systemische Enneagramm: Landkarte der Persönlichkeit

Ein Ordnungssystem der Psyche

„Ennea“ bedeutet „neun“ auf Griechisch, „Gramm“ steht für „Modell“ oder „Zeichnung“. Das Enneagramm ist ein tiefgehendes Persönlichkeitsmodell – aber für mich ist es viel mehr als nur Theorie. Es ist eine Landkarte unserer inneren Welt, ein Werkzeug, das uns hilft, uns selbst und andere besser zu verstehen.

Jeder Mensch bringt ganz eigene Stärken, Muster und Überzeugungen mit. Das Enneagramm macht sichtbar, wie diese unser Denken, Fühlen und Handeln prägen – oft ganz unbewusst. Indem wir diese Zusammenhänge erkennen, können wir bewusster mit uns selbst umgehen, neue Perspektiven einnehmen und liebevoller auf uns und andere schauen.

Bewusst leben heisst für uns auch: Wir müssen nicht alles ungefragt von uns selbst hinnehmen. Wir dürfen hinterfragen, was uns antreibt, was uns blockiert – und vor allem, was uns wachsen lässt.

9 Brillen die Welt zu betrachten
9 Wege zu denken, fühlen, handeln
9 Arten Beziehung zu leben

Das Enneagramm unterscheidet drei innere Zentren: Bauch (Handeln), Herz (Fühlen) und Kopf (Denken). Schon der Volksmund kennt sie: „Mein Bauchgefühl sagt mir…“, „Das liegt mir auf dem Herzen…“, „Das lasse ich mir durch den Kopf gehen…“

Jedes Zentrum drückt sich auf drei unterschiedliche Arten aus – daraus entstehen neun Persönlichkeitsmuster. Neun Blickwinkel auf die Welt, neun Wege, zu fühlen, zu denken, zu handeln.

Das Enneagramm hilft, diese Muster zu erkennen, bewusster mit sich selbst umzugehen und vorhandene Stärken gezielt zu entfalten.

Drei Zentren

Das Dreieck im Zentrum des Enneagramms – die sogenannte Triade – steht für unsere drei inneren Energie- und Wahrnehmungszentren: Bauch, Herz und Kopf. Sie prägen, wie wir die Welt erleben, wie wir Beziehungen gestalten und wie wir unsere Selbstbestimmung leben. Gleichzeitig bieten sie Orientierung und helfen uns, uns selbst besser einzuordnen.

Jeder Mensch nutzt eines dieser drei Zentren bevorzugt und meist unbewusst als seinen inneren Ausgangspunkt. Daraus formen sich unsere vertrauten Muster von Identität, Motivation und Lebensenergie – also das, was uns im Kern antreibt und ausmacht.

Neun Strukturen

Bei der Bestimmung der Enneagramm-Struktur – also der Zahl, die die persönliche Grundausrichtung beschreibt – starten wir mit dem Blick auf die drei Zentren: Bauch, Herz und Kopf. Sie lenken unsere Aufmerksamkeit auf die energetische Grundstruktur eines Menschen: Was bewegt ihn? Was gibt ihm Antrieb und Motivation?

Eigenschaften und äusseres Verhalten sind für mich keine festen Kategorien, sondern vielmehr Hinweise, durch die man einen ersten Zugang zur tieferen inneren Struktur findet – wie Türen, die in die Atmosphäre eines der neun Muster führen.

Ganz bewusst verzichte ich auf Konzepte wie Flügel oder Subtypen. Der Fokus liegt auf dem klaren Kern der Persönlichkeit – als stabile Grundlage für Selbsterkenntnis und Entwicklung.

Ein schöpferischer Kreislauf

Der wahre Wert des Enneagramms liegt in der ehrlichen, kontinuierlichen Selbstbeobachtung. Es geht darum, die eigene Struktur immer besser zu verstehen – mit all ihren Stärken, aber auch mit ihren Begrenzungen.

Dabei folgen wir der TriadeBauch, Herz, Kopf – in einem dynamischen Kreislauf, der im Uhrzeigersinn durchlaufen wird. Dieser schöpferische Prozess hilft, die eigene innere Bewegung bewusst zu erleben und zu reflektieren.

Nur wer sich regelmässig auf diesen Weg einlässt und bereit ist, sowohl sein Potenzial als auch seine automatischen Muster klar zu erkennen, kann wirklich in seiner Struktur wachsen. Denn echte Veränderung beginnt dort, wo wir uns selbst nicht mehr ausweichen.

"Das Enneagramm hilft mir regelmässig, mich besser zu verstehen.

Ich habe eine Möglichkeit gefunden, wie ich Situationen nicht nur aus meinem tief fühlenden Herzen anschauen kann, sondern auch mit dem klaren Kopf oder das Vertrauen aus dem Bauch sprechen lassen kann."

B.V.

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